Meteora Klöster in Thessalien
Die zum Weltkulturerbe der Unesco gehörenden Meteora Klöster liegen auf hohen, bizarr anmutenden Felsen im Osten des Pindos Gebirges in der griechischen Region Thessalien. Und so leitet sich der Name der Klöster auch unmittelbar von ihrer Lage „in der Höhe“ ab, die auf Griechisch mit dem Wort „meteorizo“ umschrieben wird. An besonders nebligen Tagen, wenn die Felsen im Dunst verschwinden, scheinen die Klöster förmlich in der Luft zu schweben.
Die Meteora Klöster bestanden ursprünglich aus insgesamt 24 einzelnen Eremitagen und Klosteranlagen. Heute sind allerdings nur noch sechs der Klöster zugänglich. Vier von ihnen, die Klöster Megálo Metéoro, Agios Nikólaos Anapavsás, Agía Triáda und Varlaám, sind von griechisch-orthodoxen Mönchen bewohnt. Die beiden anderen Klöster, Agios Stéphanos und Rousánou, sind von Nonnen bewohnt. Alle anderen Anlagen sind nicht mehr existent oder vom Verfall bedroht und, wenn überhaupt, nur unter Lebensgefahr zu erreichen.
Das früheste historische Zeugnis der Existenz einer Einsiedelei in dieser Region reicht zurück bis in das 11. Jahrhundert. Nach und nach ließen sich immer mehr Mönche hier nieder, die dem unruhigen weltlichen Leben entfliehen wollten und sich ganz bewusst für die Abgeschiedenheit der unzugänglichen Höhenlage entschieden. Hier oben auf den Felsen fühlten sie sich dem Himmel näher, und die Schönheit der Natur sowie der weite bis zum Olymp reichende Ausblick wurden untrennbarer Teil ihres religiösen Lebens. Nicht wenige Klöster und Eremitagen waren daher ganz bewusst nur über Strickleitern, mit Hilfe von Seilwinden oder über gefährliche Klettersteige erreichbar.
Das erste in Metéora errichtete Kloster war das Kloster Doúpiani, an dessen ursprünglichem Ort sich heute eine aus dem 13. Jahrhundert stammende und noch immer genutzte Kapelle befindet.
Bis in das 16. Jahrhundert hinein schufen die Mönche von Meteora zahlreiche Einsiedeleien und etliche Klosteranlagen. Einer der wichtigsten unter ihnen war der Mönch Athanasios, der sich hier von Athos kommend im Jahr 1334 niederließ. Seine Ankunft beeinflusste das klösterliche Leben so entscheidend, dass er nur 10 Jahre später gemeinsam mit 14 weiteren Mönchen das Kloster Metamorphosis, auch bekannt als Kloster Megálo Metéoro, gründen konnte. Dieses Kloster ist bis heute bewohnt und ist mit einer Fläche von 60000 m², seinem Garten und den zahlreichen Gebäuden die größte Klosteranlage von Meteora. Besonders sehenswert ist die noch heute erhaltene Einsiedlerhöhle des Mönches Athanasios aus dem 14. Jahrhundert.
Als den Klöstern von Meteora am nächsten gelegene größere Stadt ist Kalambaka zu nennen. Wer von hieraus zu einem Besuch starten möchte, der sollte die wechselnden Ruhetage der Meteora Klöster berücksichtigen. Darüber hinaus gilt eine strikte Kleiderordnung für Besucher.