Die klassische Epoche
Mit dem Ende der Griechisch – Persischen Kriege (479 v.Chr.) begann die Bildung zweier politisch – militärischer Zentren in Griechenland: Die Athener Hegemonie und der Peloponnesische Bund.
Aus diesen Vereinigungstendenzen der Griechen einerseits und der Tendenz zur Teilung Griechenlands hielten die
Achäer sich wieder heraus, sie waren mit inneren Angelegenheiten beschäftigt, vor allem ihrer Wirtschaft.
Die Organisation der Wirtschaft Achaias war bereits seit Beginn der klassischen Epoche (479 – 323 v.Chr.) deutlich geworden, als die ersten silbernen Münzen in Umlauf kamen, die um 480 v.Chr. die Stadt Aiges prägte. Später prägten auch die Städte Pellene, Aigeira, Elike und Dyme Münzen und brachten sie in Umlauf, ebenso die damaligen Städte Arkadiens Kleitor und Psophis.
Zu Beginn des 4. Jh. v.Chr. wurden wieder von den Städten Dyme, Elike und Pellene Münzen geprägt. Der schnelle Aufstieg Achaias in dieser Zeit drückte sich in der Bildhauerkunst, der Architektur usw. aus. Er zeigte sich jedoch in der Folge auch in dem kleinmütigen Rückzug aus der Isolation und der Teilnahme an den griechischen Angelegenheiten. Damals erschienen die Achäer seit dem Trojanischen Krieg zum ersten Mal wieder auf der historischen Bühne, indem sie am Korinthischen Krieg (395 – 387 V.Chr.), danach an dem Krieg gegen Theben (371 – 362 v.Chr.) und dem sogenannten Heiligen Krieg (355 – 345 v.Chr.) teilnahmen. Letzterer bot den Makedoniern die gesuchte Möglichkeit, in griechische Angelegenheiten einzugreifen.
Nach der Schlacht von Chaironeia (338 v.Chr.), in der sich die Überlegenheit der Armee Philipps II. deutlich zeigte, verfielen alle griechischen Gemeinsamkeiten unter der Macht der makedonischen Waffen. Die makedonischen „Eroberer“ stellten daraufhin Wachen in den archaischen Städten auf, verbannten Bürger und änderten die demokratische Verfassung. n den gewaltsamen Streitereien der Makedonier nahmen auch die achaischen Städte Teil, die sich zum ersten Mal in ihrer Geschichte spalteten und jede einzelne widersetzte sich den Interessen der anderen. Überdies löste sich der uralte „Bund der Achäer“ oder „1. Achaischer Staatenbund“, wie er meistens genannt wird, 303 v.Chr. auf.
Die Unruhen der Epoche ließen natürlich auch die Produktion nicht unberührt, deren Verfall sich sofort auf die Wirtschaft der achaischen Städte auswirkte. Beispielhaft für den herrschenden Zustand war die wirtschaftliche Desorganisation von Patras, dessen Einwohner in den umliegenden Siedlungen Volini, Argyra und Arva einen Ausweg aus dem Schatten der Armut suchten.