Orakelstätte Delphi
Das Orakel von Delphi ist zurückzuführen auf die Erdmutter Gaia, daher wurden die Weissagungen im Tempel des Appollon auch von einer Priesterin, der Pythia, gesprochen. Diese saß auf einem Dreifuß über einer Erdspalte aus der Dämpfe aufstiegen, die die Pythia in eine Art Trance versetzten. Dann sprach die Pythia das Orakel, welches von Priestern für den Ratsuchenden formuliert wurde.
Anfangs sprach das Orakel von Delphi nur einmal im Jahr, zum Geburtstag des Gottes Apollon, später konnte das Orakel im Sommer an jedem siebenten Tag im Monat befragt werden. Im Winter war für drei Monate keine Befragung möglich.
Bevor die Priesterin ihre Weissagung machte, wurde eine Ziege mit kaltem Wasser besprengt. Blieb die Ziege ruhig, wurde keine Weissagung gemacht und die Ratsuchenden mußten bis zum nächsten Monat warten.
Zuckte die Ziege aber zusammen, wurde sie geschlachtet und auf dem Altar als Opfer verbrannt. Anschließend mußte die Pythia sich in einer heiligen Qelle baden, um für den Kult rein zu sein.
Schon bei dem Orakel von Delphi war alles eine Frage des Geldes. Reichen Ratsuchenden wurden die Fragen ausführlich beantwortet. Für Ärmere Bürger wurde das Orakel nur in einer „Ja-Nein“ Version gesprochen. Dabei durften dann natürlich auch nur Fragen gestellt werden, die sich mit Ja oder Nein beantworten ließen.
Die Priesterin griff dafür in einen Topf mit schwarzen und weißen Bohnen, weiß bedeutete ein Ja, eine schwarze Bohne war hingegen ein Nein.
Ob die Priesterin selbst mit den Ratsuchenden gesprochen hat, oder die Fragen und Antworten nur durch die anwesenden Priester mitgeteilt wurden, ist bis heute nicht geklärt.
Die bekannteste Weissagung des Orakels war, dass Ödipus seinen Vater töten und seine Mutter heiraten würde. Genauso traf es aber ein und als Ödipus erkannte, dass seine Ehefrau seine Mutter war, blendete er sich selbst, seine Frau, bzw. Mutter, erhängte sich.