Die byzantinische Epoche
In der frühen byzantinischen Epoche wurde der Aufschwung Achaias durch den Einfall der Goten 395 n.Chr., die religiösen Auseinandersetzungen zwischen Christen und Nationalisten und das große Erdbeben 551 n.Chr., welches weite Gebiete des Kaiserreiches erschütterte, unterbrochen.
Ungefähr gegen Ende des 6. Jh. n.Chr. begann die wirtschaftliche Erholung Achaias mittels der Seidenproduktion, die sich auch in anderen Gegenden des Byzantinischen Reiches ausbreitete. Doch in Achaia und auf dem Peloponnes allgemein wurde sie in großem Maßstab betrieben, was auch dessen Umbenennung in Moreas bzw. Morias bezeugt.
Moreas nach den Tausenden Maulbeerbäumen (Mouria, die für die Aufzucht der Seidenraupen angepflanzt wurden. Die Entwicklung der Seidenproduktion wurde jedoch durch die schrecklichen Unruhen unterbrochen, die von den Slawen ausgelöst wurden. Sie nutzten die Dezimierung der inländischen Bevölkerung durch die tödliche Seuche von 746 oder 747 n.Chr. aus, besetzten die ausgestorbenen Siedlungen, und als sie aus diesen 783 n.Chr. vertrieben wurden, erhoben sie sich. Doch es dauerte nicht lange und 805 n.Chr. wurde eine erneute Invasion der Slawen und der Sarazenen verzeichnet, die aber schließlich abgewehrt wurde und die Eindringlinge zwang, sich in einige Bergregionen von Achaia zurückzuziehen.
Dabei handelte es sich um die Gegend Nezera bzw. Nezerochoria (Kalanistra. Kalanos, Platanos, Kompigadi. Lakkomata. Chrissopigi u.a.) in der Stadtgemeinde Farres. Der Name Nezera rührt von dem Namen des Stammes der Ezeriten her, welcher in der Gegend lebte. Die neuen Siedler assimilierten sich nach ihrer Christianisierung vollständig in Achaia. Trotz der Unruhen ging die Seidenproduktion weiter und machte Patras zu einem wichtigen Gewerbe- und Handelszentrum der Seide. Bekannt waren die Werkstätten der Edelfrau Danielida in dem Patrasser Stadtviertel Viatero, die unter ihren Tausenden Sklaven sie auch Weber hatte, die sogenannten Vlattaden. deren Produkte im gesamten Kaiserreich berühmt waren.
Die Macht Danielidas war so groß. dass der neue Kaiser die Edelfrau aus Patras 868 n.Chr., als Belohnung für ihre Dienste bei seiner Thronbesteigung. zur Königsmutter erhob. Die Achaias und des Peloponnes Entwicklung im Allgemeinen im 9., 10. und 11. Jahrhundert hatte natürlich auch negative Folgen, da der Wohlstand der Gegend verschiedenste Eindringlinge anzog, wie z.B. die Sarazenen, die Bulgaren, die Normannen und die Veneter.